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In Südosteuropa am Mittelmeer gelegen, erstreckt sich Griechenland von der Südspitze der Balkanhalbinsel über die Ägäis bis zum Lybischen Meer. Im Norden grenzen Albanien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Bulgarien und die Türkei an das Festland, das für diese Region von typisch gebirgiger Landesnatur ist und zusammen mit über 3000 Inseln - vom Ionischen Meer im Westen bis zur Ägäis und der türkischen Küste im Osten - eine Fläche von fast 132.000 km² ergibt. Durch die reiche Küstengliederung und die Vielzahl von Inseln wurde im Altertum schon die Seefahrt begünstigt und das Griechentum wurde frühzeitig zum wirtschaftlichen und kulturellen Mittler zwischen den drei Erdteilen der Alten Welt Europa, Asien und Afrika.
Heute zählt Griechenland, das seit 1981 zur Europäische Union gehört, zu den meistbesuchten und schönsten Urlaubsländern. Der moderne Staat, in dem man heute nach jahrelangen Okkupationen Elementen verschiedener Kulturen begegnet, entstand erst 1830 und hat mit dem antiken Griechenland nur wenig gemeinsam.
Griechenland ist ein Land von wilder Schönheit und besitzt eine sehr abwechslungsreiche Topographie, in der drei Viertel der Fläche unbewohnte und unbewirtschaftete Gebirgsregionen sind. Die höchste Erhebung Griechenlands ist der Mytikas (2.917 m) im Gebirge des Olymp. Auf dem fruchtbaren Ackerland in den Becken der Gebirgszüge und in den Küstenregionen werden vorwiegend Obst und Gemüse angebaut. Die Küsten sind meist felsig und reich an Buchten mit feinen Sandstränden und vorgelagerten Inseln. Das mediterrane Klima mit seinen langen heissen und trockenen Sommern und den milden feuchten Wintern begünstigt eine farbenprächtige Flora. Die seit dem Altertum für Nutzholz und Weidewirtschaft gerodeten Waldflächen bilden heute besonders im Frühjahr ein buntes Mosaik aus mit Kräutern und Wildblumen übersäten Felder und dichtem Gebüsch mit blühendem Oleander. Die immergrünen Sträucher des Dickichts der aromatischen Macchia beherrschen dabei neben der etwas offeneren Form der Phrygana mit ihren niederen Pflanzen das Landschaftsbild. Vereinzelt sind noch Mischwälder mit Eichen, Platanen, Johannisbrotbäumen, Aleppokiefern und anderen Arten zu finden und bis in die höher gelegenen Regionen auch Nadelwälder. Die Ziegen des Landes tragen durch konstante Überweidung zwar zur Zerstörung der üppigen Vegetation bei, doch kann man sich kein idyllischeres Bild vorstellen als eine Herde der friedlichen Tiere inmitten blühender Olivenhaine, die man in Griechenland fast überall antrifft. In den Baumkronen der teils mehrere hundert Jahre alten Olivenbäume nisten viele kleine Vogelarten und auf den knorrigen Stämmen machen Eidechsen Jagd auf Insekten. Im Schatten der Bäume mit ihrem silbriggrünen Laub leuchten im Frühjahr die farbigen Blüten von Mohn, Margeriten und Ringelblumen und locken jede Menge Schmetterlinge und Käfer an. In Griechenland gedeiht eine Vielzahl wunderschöner Wildpflanzen, von denen nicht wenige der über 6000 Arten nur hier vorkommt. Dieser Blütenreichtum hängt grösstenteils mit den vielfältigen Lebensräumen zusammen, zu denen Felsküsten, Sumpfgebiete, Macchia, Hochebenen und schneebedeckte Gipfel zählen. Hügellandschaften mit hochgewachsenen Zypressen und ausladenden Kiefern bilden den passenden Rahmen zu archäologischen Stätten, die überall auf dem Festland und den Inseln zu finden sind. Die über 5000jährige Kultur Griechenlands begann nachweislich in der Bronzezeit, als sich unabhängig voneinander drei blühende Hochkulturen entwickelten: die minoische Kultur, die von Kreta ausgehend um 3300 v.Chr. auch die ägäischen Inseln mit einschloss, die kykladische Kultur, die von der kleinen Insel Delos, 10 km südwestlich von Mykonos, ausging und die mykenische Kultur, die auf dem Festland des Peloponnes ihren Ursprung hatte und ab 1450 v.Chr. auch nach Kreta übergriff. Minoer wie auch Mykener erreichten ihren kulturellen Höhepunkt im zweiten vorchristlichen Jahrtausend unter einer zentralen Verwaltung. Die minoischen Kultur begann um 2000 v.Chr. mit dem Bau der ersten Palastanlagen von Knossos, Festos, Malia und Kato Zakros auf Kreta (Ältere Palastzeit) und hatte ihre Blütezeit um 1750-1700 v.Chr. in der Jüngeren Palastzeit. Auf dem Peloponnes stieg dann hundert Jahre später um 1600 v.Chr. die mykenische Kultur mit ihrem Stadtstaat in der von Achäern besiedelten Landschaft Argolis zu Reichtum und Macht auf. Trotz ihrer hohen Kultur schreckten die Mykener nicht vor Raubzügen zu Land und See zurück und erreichten durch König Agamemnon ihren Höhepunkt mit dem Trojanischen Krieg und der Zerstörung Trojas um 1225 v.Chr. Anhand von Statuen, Wandgemälden und Abbildungen auf Keramikvasen spiegelt die minoische Kunst anders als die mykenische eine friedliebende Gemeinschaft wider, deren Macht nicht auf kriegerische Eroberungen sondern auf Handel im gesamten Mittelmeerraum und bis nach Ägypten beruhte.
Zur gleichen Zeit begannen bereits um 2000 v.Chr. indogermanischen Griechen (Pelasger) von Norden her in den Süden der Balkanhalbinsel einzuwandern und trafen dort auf die aus dem kleinasiatischen Raum stammenden Karer, die sich an den Küsten angesiedelt hatten, glichen sich ihrer Kultur an und vermischten sich auch mit ihr. Von den drei grossen Stämmen der Griechen rückten die Ionier und die Äoler (Achäer) weiter bis in den Süden des Peloponnes vor und gründeten die ersten Stadtstaaten, während die Dorer zuerst noch im Norden blieben. Mit dem Niedergang der mykenischen Kultur begann um 1200 v.Chr. für Griechenland eine Epoche geistiger und wirtschaftlicher Armut, die rund vierhundert Jahre andauerte. Auch die Dorer zogen jetzt weiter südlich und besiedelten mit ihrer Wanderung um 1150 v.Chr. den Peloponnes, unterwarfen die Achäer und drangen über die gesamte Ägäis bis nach Kreta und der Küste Kleinasiens vor. Ab 800 v.Chr. setzte schliesslich ein kultureller Aufschwung ein, der mit der Bildung der Stadtstaaten, allen voran Sparta und Athen, einherging und Kriegshandwerk, Kunst und Politik zu neuer Blüte verhalf. Die ersten olympischen Spiele fanden im Jahre 776 v.Chr. statt. Griechische Kolonien entstanden im westliche Mittelmeerraum auf Sizilien und in Unteritalien, in Nordafrika, im heutigen Syrien und bis ins Schwarze Meer hinein. Das Königtum wurde in den meisten neu gegründeten Stadtstaaten durch eine Adelsherrschaft verdrängt. Der spartanische Militärstaat wurde von zwei gemeinschaftlich regierenden Königen beherrscht und unterwarf im 8. und 7. Jahrhundert v.Chr. Messenien, um sich so die Vorherrschaft auf dem Peloponnes zu sichern. Lykourgos führt 675 v.Chr. in Sparta eine neue Gesetzgebung ein. In Athen, das seit der Mitte des 7. Jahrhunderts v.Chr. von neun Archonten regiert wurde, veranlasste Drakon nach den Aufständen der Bauern gegen die Adeligen um 624 v.Chr. die erste Aufzeichnung des neuen athenischen Rechts. 594 v.Chr. wurden diese überstrengen Gesetze durch die mildere timokratische Verfassung Solons ersetzt. Dann errang Peisistratos von etwa 560-527 v.Chr. die Macht als Alleinherrscher und Athen erlebte eine neue Blütezeit. Nach dieser Tyrannei schuf Kleisthenes 507 v.Chr. die Grundlage der demokratischen Volksherrschaft in Athen. Bereits 546 v.Chr. fanden erste Kämpfe zwischen Griechen und Persern statt, als sich die Ionier gegen die Perserherrschaft wehrten. Die Verbindung der Ionier mit Athen veranlasste die Perser nach der Niederwerfung der Ionier zu einem Rachefeldzug gegen Athen. Nachdem die Athener 490 v.Chr. bei der Schlacht von Marathon die Perser schlagen konnten, versuchten diese unter der Führung von König Xerxes I. mit der Zerstörung Athens 480 v.Chr. ganz Griechenland zu erobern. Die Griechen allerdings siegten bei der Seeschlacht von Salamis und konnten mit Hilfe der Spartaner 479 v.Chr. bei Plataia die Perser endgültig besiegen. Ein Jahr nach den Persischen Kriegen wurde der Attische Seebund unter der Führung Athens gegründet. Die Reformen von Ephialtes ebneten 462 v.Chr. den Weg der Demokratie in Athen und Perikles kam elf Jahre später an die Macht. Als grosser Staatsmann baute Perikles während seiner Regierungszeit von 451 bis 429 v.Chr. nicht nur die griechische Kriegsflotte aus, sondern leitete in Athen auch bedeutende Bauvorhaben. So begann er unter anderem 447 v.Chr. mit dem Bau des Parthenon-Tempels auf der Akropolis und förderte Kunst, Dichtung und Wissenschaft. Diese klassische Zeit gilt seit je als Höhepunkt der griechischen Kultur, die in rund 150 Jahren auf allen Gebieten aussergewöhnliche Leistungen erreichte. Es war die Epoche der grossen Dramatiker Sophokles, Euripides und Aischylos, sowie der Philosophen Platon, Aristoteles und Sokrates. Aber es war auch eine unruhige Zeit mit blutigen Kriegen, die viele Opfer kosteten, denn dieser Aufschwung Athens erregte Missgunst bei den Spartanern und so kämpfte Athen und seine Alliierten im Peloponnesischen Krieg (431-404 v.Chr.) gegen Sparta, Korinth und deren Verbündete. Athen aber fiel und die 33jährige verhasste Vorherrschaft Spartas begann, der erst durch Theben, die während der erneut von den Persern entfesselten Korinthischen Kriege (395-386 v.Chr.) an der Seite von Athen, Korinth und Argos gegen die Spartaner kämpften, 371 v.Chr. bei Leuktra ein Ende gesetzt wurde. Philipp II. wurde 359 v.Chr. König von Makedonien, der schliesslich 338 v.Chr. den innergriechischen Kampf um die Vorherrschaft beendete und durch den Sieg bei Chaironeia über Theben und Athen Herr über ganz Griechenland wurde. Unter ihm vereinigten sich die Griechen endlich 337. v.Chr. im Korinthischen Bund. Als Philipp II. 336 v.Chr. bei Aigai ermordet wurde, übernahm sein Sohn Alexander den Thron und setzte als Alexander der Grosse von Makedonien die Pläne seines Vaters in die Tat um. Er eroberte 331 v.Chr. Ägypten, gründete Alexandria und besiegte schliesslich 333 v.Chr. den persischen Grosskönig Darius III. in der Schlacht von Issos. Damit nahm er den Titel König von Asien an und schuf ein gewaltiges Reich, das sich von Indien bis Ägypten erstreckte. Im Hellenismus verbreiteten sich griechische Sprache, Kultur und Religion über den gesamten Machtbereich Alexander des Grossen. Die Epoche dauerte noch über Alexanders Tod in Babylon 323 v.Chr. hinaus bis zur Schlacht von Ipsos 301 v.Chr. als Alexanders Reich in unabhängige Monarchien, die Diadochenreiche, aufgespalten wurde. Dadurch wurde auch Griechenland mit in die Wirren der Diadochenzeit hineingezogen und auch dem 280 v.Chr. erneuerten Achäischen Bund gelang es nicht das Land von der makedonischen Oberherrschaft zu befreien. Im Chremonideischen Krieg (268-261 v.Chr.) unterlag Athen den Makedoniern, die 222 v.Chr. auch Sparta annektierten. Die neue Bedrohung durch die Römer, die seit dem 3. Jahrhundert v.Chr. bereits die Ionischen Inseln eroberten, vereinte schliesslich die griechischen Völker und führte 217 v.Chr. mit dem Frieden von Nafpaktos zum Aufruf an die Griechen, sich gegen Rom zusammenzuschliessen. Aber der Sieg der Römer über Philipp V. beendete 197 v.Chr. die Herrschaft Makedoniens und die griechischen Stadtstaaten wurden formal unabhängig bis Rom mit dem Sieg über die Makedonier bei Pydra 168 v.Chr. der neue Herrscher Griechenlands wurde. 146 v.Chr. plünderten und zerstörten die Römer nach dem Sieg über den Achäischen Bund bei Leukopetra die Stadt Korinth und Griechenland wurde römische Provinz. Durch die Gunst der römischen Kaiser Trajan und Hadrian entwickelte sich die neue Provinz jedoch rasch zum neuen kulturellen Zentrum des Römischen Reiches und der römische Adel sandte seine Söhne in die Philosophenschulen nach Athen. Korinth wurde als römische Kolonie 46 v.Chr. neu gegründet und Hauptstadt der Provinz Achaia. Wie überall in Griechenland neue römische Städte entstanden, so wurde auch 42 v.Chr. auf Kreta die Stadt Gortis zur neuen Hauptstadt der römischen Provincia Creta ausgebaut, die sich bis 67 v.Chr. lange als autonome Insel halten konnte. Das Ende des Machtkampfes um die Nachfolge Cäsars wurde auf griechischem Boden ausgetragen und gipfelte 31 v.Chr. in der Schlacht von Aktium mit der Niederlage von Markus Antonius und Kleopatra. Im Jahre 257 erreichten die Goten die Grenzen Griechenlands und plünderten 267 Athen. Thessaloniki wird 293 unter Kaiser Galerius zur Kaiserresidenz des Römischen Reiches. Kaiser Konstantin verlegte 323 die Reichshauptstadt nach Byzanz (Konstantinopel) und Kaiser Theodosius I. erhob 390 das Christentum zur Staatsreligion, die das klassische Gedankengut ablöste. Griechenland wurde zwar orthodox, konnte seine kulturellen Eigenschaften jedoch bewahren. 395 folgte die Teilung in das Weströmische und das Oströmische Reich, die die Eroberung Athens und des Peloponnes durch die Goten begünstigte. Unter byzantinischer Herrschaft verloren römische Sprache und Reichsidee an Bedeutung und Griechenland war als Provinz den Verwüstungen der Völkerwanderung preisgegeben. Slawen dringen 578-586 vom Norden her in Griechenland ein, Bulgaren überqueren 680 die Donau und errichten in Nordgriechenland ein eigenes Reich. Das flache Land verödete und die Städte verloren mehr und mehr an Bedeutung. Seit dem 9. Jahrhundert fielen Araber, Slawen, und Bulgaren immer wieder in Griechenland ein, 1081-1149 folgten die Normannen, die 1185 Saloniki eroberten. Nach der Einnahme Konstantinopels 1204 durch die Kreuzfahrer wurde die griechische Welt erneut gespalten. Die grössten Teile des byzantinischen Reiches fielen an fränkische Kreuzritter und die Venezianer, unter deren Herrschaft im weiteren Verlauf besonders die Ionischen Inseln, die Südspitze des Peloponnes und die Inseln Kythira und Kreta zu neuer kultureller Blüte gelangten. Kreta fiel 1204 beim 4. Kreuzzug an den Markgraf Bonifatius II. von Montferrat, der die Insel später an die Venezianer verkaufte. Der Genueser Pirat Enrico Pescatore, Markgraf von Malta, eroberte 1206 Kreta und Venedig gelang die Rückgewinnung erst im Jahre 1210. Auf der Kykladeninsel Naxos wurde 1207 nach deren Eroberung durch den Venezianer Marco Sanudo das Herzogtum der Zwölf Inseln (Archipelagos) gegründet. Byzantinische Griechen konnten 1261 Konstantinopel und Mystras zurückerobern, bis fast 200 Jahre später am 29. Mai 1453 Konstantinopel unter Sultan Mehmet II. von den Türken eingenommen wurde, die 1456 auch Athen besetzten und in den nachfolgenden Jahren bis 1458 mit Evia, Chios, Nafplio und dem Peloponnes weite Teile Griechenlands eroberten. Eine jahrhundertelange Zeit der Entrechtung und Armut brach über das Land herein, das während der brutalen Gewaltherrschaft von den türkischen Grundherren und Beamten ausgebeutet wurde. Trotz der Versuche der Islamisierung konnten nur die orthodoxe Kirche und die selbständige Gemeindeverfassung das griechische Nationalgefühl im Untergrund aufrecht erhalten. Konstantinopel wurde zwar Verwaltungszentrum des riesigen Osmanenreichs, blieb aber zugleich auch Zentrum der griechischen Kultur und Mittelpunkt der Hoffnung auf Wiederkehr griechischer Macht und Grösse, denn 1460 verschwand der griechische Staat für 350 Jahre von der Landkarte. Unter der Herrschaft von Süleyman dem Prächtigen (1520-1566) expandierte das Osmanische Reich immer weiter nach Westen bis Belgrad und Algier, so fiel nach längerer Belagerung 1522 auch Rhodos an die Türken und der Johanniterorden musste die Insel dem Osmanischen Reich überlassen. Nachdem Selim II. (1566-1574) im Jahre 1570 auch die Insel Zypern eroberte, konnten aber die Venezianer zusammen mit den Spaniern 1571 in der grossen Seeschlacht von Lepanto einen überwältigenden Sieg über die osmanische Flotte vor Nafpaktos erringen und so deren Vormarsch nach Westen Einhalt gebieten. Allerdings fiel 1579 das venezianische Herzogtum Naxos unter türkische Herrschaft. Einige Küstenenklaven, die Ionischen Inseln und Kreta waren über längere Perioden noch in der Hand der Venezianer, die das dortige Leben zwar weitgreifender veränderten als die eher nachlässigen Osmanen, dafür aber auch ein reiches kulturelles und architektonisches Erbe hinterliessen. So konnte sich Kreta, trotz mehrerer brutaler Überfälle durch türkische Piraten im 16. Jahrhundert, dank der venezianischen Befestigungen noch bis zum Anriff auf Chania 1645 halten, fiel dann aber nach jahrelangen Belagerungen und blutigen Kämpfen bis zum Übergabevertrag von 1669 auch an die Türken, die bis 1715 schliesslich auch die letzten Festungen der vorgelagerten Inseln Souda, Gramvoussa und Spinalonga eroberten. Verschiedene Aufstände der kretischen Freiheitskämpfer wurden von den Türken grausam niedergeschlagen, so auch der bekannteste Widerstand von Daskalogiannis, der 1770 mit seinen Partisanenführern aus der Bergregion Sfakia nach einem heftigen Gefecht in Anopolis getötet wurde. Die Ionischen Inseln Korfu, Kefallonia und Zakynthos blieben noch bis 1797 in venezianischer Hand, standen dann mit den übrigen Inseln bis 1807 einige Jahre unter dem Schutz des russischen Zaren und wurden nach kurzer französischer Herrschaft unter Napoleon schliesslich mit dem Wiener Kongress 1815 britisches Protektorat bis zur Rückgabe 1864 an Griechenland. 1778 wurde Ali Pascha aus Albanien von den Türken in Epirus als Wesir von Ioannina eingesetzt, der die Stadt zu einer der reichsten in Griechenland machte. Als er 1820 die Unabhängigkeit von seinen Oberherren erstrebte und in Nordgriechenland über ein Reich herrschte, das sich von Albanien bis zum Peloponnes erstreckte, entsandte der türkische Sultan Mahmud II. Truppen um Ali Pascha auszuschalten. Nach langer Belagerung seiner Festung bei Ioannina willigte Ali Pascha schliesslich einer Begegnung mit dem türkischen Befehlshaber auf der Insel Nisi im Pamvotis-See ein, wo er am 24. Januar 1822 ermordet wurde.
Nach jahrhundertelangem Widerstand gegen die türkische Vorherrschaft wurde durch die Geheimbünde 1814 die griechische Befreiungsbewegung Filiki Etaireia gegründet, die den griechischen Freiheitskampf vorbereitete, der durch Erzbischof Germanos von Patra am 25. März 1821 in einem Kloster bei Kalavrita ausgerufen wurde. Eine Nationalversammlung verkündete am 13. Januar 1822 die Unabhängigkeit Griechenlands und markierte mit dem Streben nach einem Grossgriechenland endlich das Ende der Osmanenherrschaft. Anfangs gingen die Expansionspläne auch auf und im Laufe des 19. Jahrhunderts konnte Griechenland sein Staatsgebiet wieder mehr als verdoppeln. Griechenfreundliche Freischaren, die sogenannten Philhellenen eilten aus Westeuropa zur Unterstützung im Befreiungskampf herbei. Als im Februar 1825 Ibrahim Pascha mit einem ägyptischen Hilfskorps im Peloponnes landete und zusammen mit den von Norden vorrückenden Türken am 22. April 1826 Messolongi, das Hauptbollwerk der Griechen in Westhellas eroberte, mischten sich Frankreich, Grossbritannien und Russland ein und unterzeichneten am 26. Juli 1827 den Londoner Vertrag zugunsten Griechenlands. Messolongi wurde schliesslich 1828 von den Griechen zurückerobert. Nach der Seeschlacht von Navarino, bei der am 20. Oktober 1827 durch die Flotte der französischen, britischen und russischen Alliierten die osmanische Flotte besiegt wurde, konnte die Unabhängigkeit Griechenlands endgültig besiegelt werden. Ioannis Kapodistrias wurde 1828 der erste Regent von Griechenland und hatte bis zu seiner Ermordung am 9. Oktober 1831 seinen Amtsitz in der eleganten Hafenstadt Nafplio, die dank seiner venezianischen Befestigung vielen Belagerungen durch die Türken standhalten konnte, und 1829-1834 die erste Hauptstadt des befreiten Griechenlands war. Die Londoner Protokolle vom März 1829 und Januar 1830 erklärten Griechenland zum selbständigen Königreich. 1832 wurde Griechenland Protektorat und die Grossmächte erklärten mit Zustimmung der griechischen Nationalversammlung den bayerischen Prinzen Otto zum König, der dann in das heutige neoklassizistische Parlamentsgebäude in Athen einzog, das um 1830 für ihn als Palast errichtet wurde. Damit löste Athen 1834 wieder Nafplio als Hauptstadt ab und im Palast König Ottos, der sich um die wirtschaftliche und geistige Hebung des Volkes bemühte, wurde 1843 die griechische Verfassung ausgerufen. Aber die wachsenden inneren Schwierigkeiten erregten immer mehr die Unzufriedenheit vor allem der militärischen Kreise und im Oktober 1862 fand die Vertreibung König Ottos statt. Am 31. Oktober 1863 bestieg Prinz Wilhelm von Dänemark als Georg I. den griechischen Thron und Griechenland wurde konstitutionelle Monarchie. Der griechisch-orthodoxe Glaube wurde 1864 zur Staatsreligion erklärt. König Georg konnte den unter Otto gescheiterten nationalen Wunsch nach Vereinigung der Ionischen Inseln mit Griechenland erfüllen. Eine weitere Gebietsvergrösserung gelang 1881 als die Osmanen endlich Thessalien bis zum Olymp und Epirus bis zum Arta abtraten. Griechenland erlebte Ende des 19. Jahrhunderts einen erneuten Aufschwung, neue Bauvorhaben entstanden und so wurde auch 1882 mit dem Bau eines künstlichen Kanals zwischen der Ägäis und dem Ionischen Meer begonnen. Der Plan entstand schon im Altertum zu Kaiser Neros, um den Seeweg um das stürmische Kap Matapan im Süden des Peloponnes zu umgehen. Dafür wurden die Schiffe lieber auf einer 6 km langen gepflasterten Trasse quer über die Landzunge des Isthmus von Korinth zwischen den Meeren transportiert. Jetzt konnte der 23 Meter breite Kanal nach elfjähriger Bauzeit 1893 feierlich eröffnet werden.
Auch in Athen entstanden viele neue Bauwerke und die Stadt erlebte im 19. Jahrhundert eine Blütezeit des Klassizismus. Die bereits von König Otto beauftragten Stadtplaner gestalteten das neue Athen als moderne Stadt mit vielen imposanten öffentlichen Gebäuden, Plätzen, Parkanlagen und Villen im klassizistischen Stil entlang der breiten Alleen. Der dänische Architekt Theophil Hansen erbaute 1859-1887 die Akademie der Wissenschaften und 1887 die Nationalbibliothek, sein Bruder Christian Hansen 1864 die Universität. Das Nationaltheater entstand zwischen 1882 und 1890 nach den Plänen des Architekten Ernst Ziller, der 1878 bereits das Heinrich-Schliemann-Haus, auch Palast von Ilium oder Palast von Troja genannt, erbaute, welches heute das Numismatische Museum beherbergt. Francois Boulanger entwarf das heutige Historische Nationalmuseum, das nach 13jähriger Bauzeit 1871 als erstes Parlamentsgebäude bezogen wurde. Das Archäologische Nationalmuseum, das viele einst überall verstreute Kunstschätze endlich unter seinem Dach vereinte, wurde 1891 eröffnet und auch das Gebäude der Nationalbank wurde vor der Jahrhundertwende erbaut. Dank einer grosszügigen Spende wurde 1895 durch den Architekten Anastasios Metaxas das antike Kallimarmaro-Stadion nach antiken Plänen exakt restauriert. 1896 fanden dort die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Bei der Bildung des unabhängigen griechischen Staates wurde 1830 die Insel Kreta, die sich 1821 jedoch erfolglos auch dem Widerstand auf dem Festland gegen die Türken anschloss, von den Grossmächten Frankreich, Grossbritannien und Russland der Verwaltung Ägyptens unterstellt. Die Türken übernahmen 1840-1898 aber wieder die volle Herrschaft über Kreta und es kam zu einer Reihe von blutigen Revolutionen. Der berühmteste Aufstand, der ein grausames Ende nahm, fand 1866 im Kloster Arkadi statt. Die Revolte von 1889 glichen schon fast einem Bürgerkrieg und nach mehreren erfolglosen Versuchen gelang es erst 1898 den Grossmächten Frankreich, Grossbritannien und Russland den Abzug der Türken aus Kreta zu erzwingen. Die Insel erhielt am 18. Juli 1898 einen autonomen Status unter Hochkommissar Prinz Georg von Griechenland, blieb jedoch immer noch unter der Souveränität des Osmanischen Reiches, aber unter dem Schutz der Grossmächte. Erst im Juli 1908 gelang auf Drängen des liberalen kretischen Politikers Eleftherios Venizelos, der 1910 der erste Präsident Griechenlands wurde, der schrittweise Abzug der fremden Militärmächte. Der Status Quo der Autonomie blieb formal weiter bestehen, bis letztendlich im Februar 1913 die letzten Truppen Kreta verliessen, das mit Unterzeichnung der Londoner Verträge vom 17. Mai 1913 nun offiziell zu Griechenland gehörte. Die Italiener besetzten während des Tripoliskrieges 1912 Rhodos und die Mehrzahl der Dodekanes-Inseln von den Türken, die nach 400jähriger Belagerung schliesslich 1923 mit dem Vertrag von Lausanne den gesamten Dodekanes Italien überliessen. Die Balkankriege 1912-13 brachten mit der Rückgewinnung Epirus, Makedoniens und den Ägäis-Inseln Thasos, Imbros, Tenedos, Lesbos und Samos wesentliche Gebietserweiterungen für Griechenland. Im Ersten Weltkrieg bewahrte König Konstantin I., der 1913 nach dem Tode seines Vaters König Georgs dessen Nachfolge antrat, strikte Neutralität, konnte sich aber gegen Venizelos, der hoffte, weitere Gebiete der Türken mit Hilfe der Entente zurück zu gewinnen, nicht durchsetzen. So musste er am 12. Juni 1917 zugunsten seines Sohnes Alexanders I. abdanken und Griechenland trat noch im selben Jahr in den Ersten Weltkrieg ein. Der griechische Angriff auf Kleinasien im Jahre 1919 führte ein Jahr später zum Friedensvertrag von Sevres zwischen dem Osmanischen Reich und den alliierten Grossmächten, bei dem Venizelos 1920 weitere Territorialgewinne (Thrakien, Ägäische Inseln, Smyrna) für Griechenland erreichen konnte. Nach dem Tode von König Alexander I. wurde durch Volksabstimmung der verbannte König Konstantin zurückgerufen und am 15. Dezember 1920 wieder ins Amt gesetzt. Der 1921 geführte Krieg gegen die kemalistische Türkei endete 1922 in einem Desaster und die Griechen verloren ihre jahrtausendealten Siedlungsgebiete in Kleinasien und Ost-Thrakien sowie die Inseln Imbros und Tenedos. Mit dem Friedensvertrag von Lausanne fand 1923 ein Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland statt, bei dem Millionen Griechen aus Smyrna, dem heutigen Izmir, vertrieben wurden. Dafür verliessen alle Türken Kreta und kleinasiatische Flüchtlinge kamen nach Griechenland. Nach der Abdankung König Konstantins I. im September 1922 und seinem Nachfolger König Georg II. 1923 rief Eleftherios Venizelos am 28. Februar 1924 die Republik aus und Admiral Kondouriotis wurde Staatspräsident. Nach fortwährenden Unruhen und der Diktatur von General Pangalos nach einem Putsch von 1926 führte Venizelos 1928 bis 1932 und wieder 1933 die Regierung, die zur Stabilisierung im Inneren und in der Aussenpolitik beitrug, bis er nach einem erfolglosen Putschversuch 1935 gegen die Royalisten der Regierung von Tsaldaris auf Kreta ins Exil nach Paris ging, wo er am 18. März 1936 verstarb. Infolge der Weltwirtschaftskrise, die auch Griechenland traf, wurde durch eine Volksabstimmung am 12. Oktober 1935 die Monarchie wieder eingeführt und König Georg II. kehrte in sein Amt zurück, das er bis 1946 innehaben sollte. Kommunistische Unruhen jedoch führten im August 1936 zur Bildung einer vom König gebilligten Diktatur des Generals Metaxas, die von Geheimdienst, Zensur und nationalistischer Ideologie geprägt war. Als im Zweiten Weltkrieg Griechenland unter dem Diktator General Metaxas am 28. Oktober 1940 ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation durch ein Telegramm mit nur dem einzigen Wort "ochi" (nein) ablehnte, versuchten die Italiener, nach der Besetzung Albaniens, einige Tage später vergeblich Nordgriechenland zu erobern. Auch ein erneuter Angriff im März 1941 scheiterte, als Griechenland die italienischen Truppen schlagen und bis weit hinter die albanische Grenze zurückdrängen konnte. Am 6. April 1941 jedoch besetzten schliesslich die Deutschen von Bulgarien aus mit Unterstützung bulgarischer und italienischer Truppen das Land und errichteten ein hartes Besatzungsregime. Überall im Lande entstanden Partisanenbewegungen, die die Besatzungsmächte meistens leider vergeblich bekämpften. Der bewaffnete Widerstand ging hauptsächlich von der kommunistisch beeinflussten Volksbefreiungsarmee ELAS aus. Aber es gab auch rivalisierende monarchistische Partisanen der EOK, die durch Grossbritannien unterstützt wurden. Die Bewohner litten unter der harten, dreieinhalb Jahre dauernden Besatzung, die von Terror, Folter und Bespitzelungen geprägt war. Der Ostteil Kretas war von den Italienern okkupiert. In den Jahren 1941-42 litt die Bevölkerung unter einer grossen Hungersnot und viele Kreter kämpften als Partisanen zusammen mit dem britischen Geheimdienst gegen die Besatzer, was oft zu Zwangsarbeit und Vergeltungsaktionen führte. 1943 übernahm Deutschland selbst die bisher von Italien ausgeübte Militärverwaltung über ganz Griechenland. Nach dem dem Abzug der Besatzungstruppen und dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Griechenland 1945 Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Im gleichen Jahr brach in Griechenland ein offener Bürgerkrieg der kommunistischen Widerstandsgruppen (ELAS) aus, den die Regentschaftsregierung unter Erzbischof Damaskinos mit Unterstützung von Grossbritannien und später von den USA erfolgreich bekämpfen konnte. Während dieser Zeit kehrte König Georg II. im September 1946 nach einer Volksabstimmung nach Griechenland zurück, sein Nachfolger wurde am 1. April 1947 sein Bruder Paul I. Im gleichen Jahr gab Italien die Dodekanes-Inseln an das Königreich Griechenland zurück. Der kommunistische Aufstand konnte in Nordgriechenland erst 1949 niedergeworfen werden. Darauf folgten Kabinette der Demokratischen Union unter Sophokles Venizelos und der Liberalen Partei unter Plastiras. 1952 gelang Marshall Papagos endlich die politische Einigung und Griechenland trat der NATO bei. Im Oktober 1955 erreichte Konstantinos Karamanlis mit seiner Partei bei den Wahlen die absolute Mehrheit und regierte bis zu seinem Rücktritt 1963.
Mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wurde 1961 ein Assoziierungsabkommen abgeschlossen und der Beitritt zur späteren Europäischen Gemeinschaft (EG) vorbereitet. Am 6. März 1964 folgte König Konstantin II. seinem verstorbenen Vater Paul I. auf den griechischen Thron, bis er drei Jahre später aufgrund von Intrigen am Königshaus und Erpressungen der Armee nach Rom floh und später ins Exil nach London ging. Vor den Neuwahlen übernahm Oberst Georgios Papadopoulos nach einem Staatsstreich am 14. Dezember 1967 die Regierung, führte eine Militärdiktatur ein, schaffte 1973 die Monarchie ab und rief unter seiner Präsidentschaft die Republik aus. Nach seinem Sturz am 25. November 1973 folgte ihm General Gizikis, aber nach der Ölkrise und der weltweiten Rezession brach das durch Niedriglöhne, Streikverbot, Intrigen und Bespitzelungen geknebelte Land nun völlig zusammen. Auch auf Zypern sah die Situation nicht besser aus und nach einigen Unruhen zwischen der griechischen und türkischen Bevölkerung startete die Türkei am 20. Juli 1974 eine Invasion, bei der türkische Truppen die selbständige Insel teilten und bis heute den nördlichen Teil besetzt halten. In Zusammenhang mit dem Zypernkonflikt leiteten schwere Studentenunruhen 1974 in Athen den Niedergang der Diktatur ein, worauf der frühere Ministerpräsident Karamanlis wieder aus dem Exil nach Griechenland geholt und mit der Bildung einer Zivilregierung in Form der heutigen präsidialen Republik beauftragt wurde. Bei den Wahlen im Oktober 1981 gewann Andreas Papandreou mit seiner sozialistischen Partei PASOK die absolute Mehrheit und die berühmte, politisch aktive Schauspielerin und Sängerin Melina Merkouri wurde Kultusministerin. Im gleichen Jahr trat Griechenland als zehntes Mitglied der Europäischen Gemeinschaft (EG) bei, aus der 1993 mit dem Vertag von Maastricht die Europäische Union (EU) wurde. Papandreou regierte bis 1990, als im April die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) mit Konstantinos Mitsotakis wieder für drei Jahre die Regierung bildete, aber im Oktober 1993 wiederum von Andreas Papandreou abgelöst wurde, der die Wahlen zum dritten Mal gewann. Sein Nachfolger wurde am 22. Januar 1996 Kostas Simitis, als Papandreou, der am 23. Juni 1996 starb, das Amt des Ministerpräsidenten aus gesundheitlichen Gründen übergab. Die linksgerichtete PASOK-Partei regierte bis zum 7. März 2004, als ein Regierungswechsel stattfand und wieder die konservativen NeoDemokraten die Wahlen gewannen. Staatspräsident Konstantinos Stefanopoulos beauftragte den Spitzenkandidaten der Konservativen Kostas Karamanlis, Neffe des am 23. April 1998 verstorbenen Konstantinos Karamanlis, mit der Regierungsbildung. Schon einen Tag später, am 9. März 2004, stellte er seine neue Regierungsmannschaft vor und erklärte die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele im August 2004 zur Chefsache. 1997 wurde Griechenland vom IOK die Austragung der 28. Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen zugesprochen und es begannen neben den Bauvorhaben der olympischen Stadien und Sportstätten im Grossraum Athen auch der Neubau des U-Bahn-Netzes der Metro und des modernen Athener Flughafens "Eleftherios Venizelos", der am 28. März 2001 feierlich eröffnet wurde. Bei den umfangreichen Erneuerungen der Verkehrswege im ganzen Land wurde am 7. August 2004 auch die mit 2.883 Metern längste Hängebrücke Europas eingeweiht und am 12. August 2004, einen Tag vor Beginn der Olympischen Spiele, für den Verkehr freigegeben. Diese nordöstlich der Hafenstadt Patras gelegene Schrägseilbrücke über dem Golf von Korinth verbindet Antirio auf dem nördlichen Festland mit Rio auf dem Peloponnes. Bisher mussten Autoreisende mit der Fähre in 45minütiger Fahrt übersetzen, mit der neuen mautpflichtigen Harilaos-Trikoupis-Brücke benötigen Autofahrer nur noch 5 Minuten und erreichen vom griechischen Fährhafen Igoumenitsa aus nicht nur den Peloponnes schneller und bequemer, sondern auf durchgehender Autobahn ab Patras auch die Hauptstadt Athen. Ihren Namen erhielt die Brücke nach Harilaos Spiridonou Trikoupis, einem Mann mit Zukunftsvisionen, der in unruhigen Zeiten von 1875 bis 1895 mit Unterbrechungen nicht weniger als siebenmal griechischer Ministerpräsident war und bereits im Jahre 1880 vor dem griechischen Parlament den Vorschlag einbrachte, bei Patras eine Brücke über die mit 2,5 km engste Stelle am Golf von Korinth zu bauen. Da es an dieser Stelle aber sehr starke Strömungen gibt, das Meer dort bis zu 65 Meter tief ist und es in dieser Region auch heftigen Stürme und grössere Erdbeben geben kann, war beim damaligen Stand der Technik gar nicht an den Bau einer Brücke zu denken und die Idee verschwand über 100 Jahre in den Schubladen. Nach immer neuen geologischen Untersuchungen und Plänen wurde der Auftrag dann 1998 an das Konsortium der GEFYRA gegeben, die eine Multi-Schrägseilbrücke mit vier Stahlbeton-Pylonen von jeweils 265 Metern Höhe und einer an insgesamt 368 Stahlseilen frei schwebenden sechsspurigen Fahrbahn in 52 Metern Höhe vorschlugen. Nach sechsjähriger Bauzeit ist die für 770 Millionen Euro fertig gestellte Brücke mit einer Hauptspannweite von 3 x 560 Metern zwischen ihren vier Pylonen so konstruiert, dass sie schweren Stürmen bis 250 km/h, Tankerkollisionen und selbst Erdbeben bis zur Stärke 7 standhält. Mit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung EURO wurden am 1. Januar 2002 auch in Griechenland die bis dahin gültigen Drachmen abgelöst. Dies führte zwar wie allgemein in Europa zu einer leichten Erhöhung der Preise, vereinfachte aber letztendlich den innereuropäischen Handel und Zahlungsverkehr mit den anderen Euro-Ländern. Daraus resultierte in den letzten Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung und eine ständige Steigerung des Bruttoinlandproduktes von zuletzt 192,5 Milliarden Euro (2005). Nach dem halbjährlich wechselnden Vorsitz im Europäischen Rat in Brüssel 1994 durch den griechischen Aussenminister Karolos Papoulias, übernahm Griechenland auch im ersten Halbjahr 2003 wieder die Ratspräsidentschaft der EU mit ihrem Aussenminister Georgios Papandreou. Der nächste Vorsitz wird aufgrund der neuen Mitgliedsländer erst wieder 2014 sein. Ein grosses sportliches Ereignis war für Griechenland die Fussball-Europameisterschaft 2004 in Portugal vom 12. Juni bis 4. Juli 2004, bei der der griechischen Nationalmannschaft mit ihrem deutschen Trainer Otto Rehhagel die sportliche Sensation gelang, Europameister zu werden, als sie sich im Turnier der 16 teilnehmenden Länder durch alle Runden kämpfte, um schliesslich im Endspiel die Mannschaft des Gastgebers Portugal mit 1:0 zu besiegen. Die sportbegeisterten Griechen feierten daraufhin nicht nur ihre neuen Fussball-Helden bei der Rückkehr nach Athen, sondern auch tagelang in allen Teilen des Landes.
Vom 13. bis 29. August 2004 fanden in Athen die XXVIII. Olympischen Spiele mit über 10.500 Athleten aus 202 Nationen statt. Es wurden 301 Wettbewerbe in 28 Sportarten und Griechenland erreichte als Gastgeber mit 6 Goldmedaillen, 6 Silber- und 4 Bronzemedaillen den 16. Rang im Medaillenspiegel. Die gigantische Eröffnungszeremonie und die fantastische Abschlussfeier trugen wie auch die modernen Sportstätten, die friedlichen Wettkämpfe und die erstklassige Organisation zu den bis dato besten und schönsten Olympischen Spielen der Neuzeit bei. Auch die 12. Sommer-Paralympics, die vom 17. bis 28. September 2004 in Athen stattfanden waren mit über 4000 paralympischen Athleten aus 144 Ländern ein voller Erfolg. Die griechischen Sportler erreichten im Medaillenspiegel Rang 34 mit 3 goldenen, 13 silbernen und 4 bronzenen Medaillen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Paralympischen Spiele brauchten die Sportler nichts für ihre Teilnahme zu bezahlen und wurden in dem so genannten Paralympischen Dorf beherbergt, welches funktional den Bedürfnissen behinderter Menschen angepasst war. Nach dem Ende der Paralympics wurde es in eine behindertengerechte Wohnsiedlung umgebaut und betroffenen Athener Bürgern zur Verfügung gestellt.
Am 21. Mai 2005 gewann Elena Paparizou für Griechenland den 50. Eurovision Song Contest in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ihrem Titel "My Number One" aus 39 teilnehmenden Ländern und wurde nicht nur von Griechen überall in Europa gefeiert. Dieser Titel der am 31. Januar 1982 im schwedischen Göteborg geborenen griechischen Sängerin wurde zu den fünf besten Titeln der Eurovision Song Contest-Geschichte gewählt und Griechenland richtete daraufhin am 18. und 20. Mai 2006 den 51. Eurovision Song Contest mit einer grandiosen Show in der Olympia-Halle in Athen aus. Eine druckfähige Version (8 A4-Seiten) bekommen Sie hier als PDF-Datei zum Download (237 kb)
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